Im Advent gibt es viele Bräuche, speziell im Salzkammergut. Die große Zahl an religiösen Festen und der alte Wunsch, die Dunkelheit zu vertreiben spielen dabei eine wesentliche Rolle. Hier finden Sie eine Auswahl der gängigsten Bräuche und lebendiger Traditionen, die auch beim Schlösser Advent repräsentiert werden:
1. Das Räuchern und die Rauhnächte
Das Räuchern zählt im Salzkammergut zum fixen Brauchtum. Die 4 wichtigsten Rauhnächte sind die Nacht des 21.12. (Thomasnacht), des 24.12. (Christnacht), des 31.12. (Silvesternacht) und des 5.1. (Dreikönigsnacht). In diesen Nächten wird das Haus vom Familienoberhaupt ausgeräuchert, indem die Kohlenglut mit Weihrauch angereichert wird und man damit durchs Haus und Stall zieht, um Unheil abzuwenden.
Geschichtlich lässt sich dazu weiters nachlesen, dass zum Beispiel im Haus keine Unordnung herrschen darf und keine weiße Wäsche auf der Leine hängen sollte. In manchen Gegenden des Ostalpenraums wurden diese Vorschriften “von den Perchten überwacht”. Zusätzlich bekamen in der bäuerlichen Kultur die Tiere Maulgaben mit Salz, die geweiht waren, damit dadurch Unheil und Krankheit auch von den Tieren im speziellen ferngehalten wurden.
2. Heiliger Nikolaus
Der 6. Dezember ist der Gedenktag des Bischof von Myra in Kleinasien, besser bekannt als der Heilige Nikolaus. Die Legenden-Erzählungen zu ihm sind vielfältig und haben alle das Teilen und Schenken zum Inhalt: er wird mit der Bibel und drei goldenen Kugeln oder goldenen Säckchen dargestellt. Diese verweisen auf eine Legende, nach der Bischof Nikolaus mit Geldspenden in drei Säckchen eine Familie mit drei Töchtern aus der Armut gerettet habe. Daher ist es Brauch, dass als Nikolaus verkleidete Männer in Bischofsornat und mit weißem Bart zu den Familien nach Hause kommen und die braven Kinder mit kleinen Geschenken belohnen. War man jedoch nicht so folgsam, so sollte man sich vor seinem Begleiter – dem Krampus – in Acht nehmen. Ein großes Highlight sind die alljährlichen Krampusläufe. Im Salzkammergut wird der Nikolaus auch Niglo genannt. Auf unserer Schlösser Advent CD besingen die legendären Eisl Kinder aus St. Wolfgang in einer historischen Aufnahme den “Niglo”.
Mit freundlicher Genehmigung von ORF
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Immer ein Highlight für die Kinder. Der Nikolaus beim Schlösser Advent!
3. Türschmuck und Mistelzweige
Eine romantische Tradition in der Adventszeit ist das Anbringen von Mistelzweigen an der Haustür. Sie sollen als Symbol für Weihnachten alle Besucher des jeweiligen Hauses begrüßen. Die Mistel gilt seit langer Zeit als Symbol für die Unsterblichkeit, weil sie auch im Winter gut gedeiht. Heute ist vor allem der Kuss unter dem Mistelzweig zu einem gängigen Brauch geworden. Dieser besagt: Küssen sich zwei Menschen unter einen Mistelzweig, werden sie ein glückliches Paar. Wird eine Frau unter dem Zweig nicht geküsst, muss sie dem Brauch zufolge davon ausgehen, auch im nächsten Jahr ledig zu bleiben. Schon in der Antike galt die Mistel als heilige, mysteriöse Pflanze. Die Germanen verwendeten sie als Glücksbringer, die keltischen Priester mischten Tränke mit ihr. Zum römischen Saturnalienfest schenkte man sich einen Mistelzweig als Zeichen der Freundschaft und in Skandinavien herrschte zwischen Kriegern, die unter einem Mistelzweig zusammen stießen, für einen Tag Waffenstillstand. Die Erklärungsansätze sind also vielfältig. Und das, obwohl die die weißbeerige Mistel eigentlich ein Halbparasit ist und Bäumen sowohl Wasser als auch Nährstoffe raubt, indem sie ihre Wurzeln in die Wasserkanäle der Bäume schiebt.
4. Der Adventskranz
Der Brauch rund um den Adventskranz entstand gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als Johann Hinrich-Wichern nach einer Lösung suchte, wie er Straßenkindern des beginnenden Industriezeitalters die Zeit bis Weihnachten verkürzen könnte. Ursprünglich bestand der Adventskranz aus aus 20 kleinen roten und 4 großen weißen Kerzen, symbolisch für die 4 Adventssonntage, und die 20 Werktage. Später reduzierte man ihn auf die heutige Form mit vier Kerzen. Manchmal sind drei davon violett und eine rosa, was die liturgischen Farben der katholischen Kirche widerspiegelt. Rosa steht dabei für den dritten Adventsonntag, auch Gaudete genannt. Hier geht es zu unserem Video mit Susanne Hörtenhuber, in dem sie euch zeigt, wie ein Adventskranz selbst gebastelt werden kann, sowie zu den weiteren Anbietern von Adventskränzen und Gestecken.
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